Physiotherapie bei chronischen Schmerzen: Eine Studie zur multimodalen Schmerztherapie
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Beschreibung
Im Rahmen einer multimodalen Schmerztherapie werden Patienten mit chronischen Schmerzerkrankungen behandelt. Da die medizinischen Interventionen (Operationen, Spritzentherapie, Medikamente usw.) bei diesen Patienten häufig ausgeschöpft sind und trotzdem noch deutliche körperliche Einschränkungen sowie psychische und soziale Defizite bestehen, bekommt die Physiotherapie in Verbindung mit der Psychologie eine besondere Bedeutung. In diesem multimodalen Therapieansatz sollen die Patienten lernen, mit ihren Schmerzen besser umzugehen. Sie sollen wieder Kontrolle über ihr Probleme erhalten, denn viele fühlen sich ihren Schmerzen ausgeliefert. Da für etliche chronische Schmerzerkrankungen (Fibromyalgie, chronischer Rückenschmerz, CRPS, Kopfschmerzen, Migräne usw.) meist keine befriedigenden Erklärungen bekannt sind, ist es nötig mit den Patienten ein für sie praktikables Schmerzmodell zu erarbeiten. So können entstandene Hilflosigkeiten gegenüber der Erkrankung abgebaut werden. Negative Äußerungen der Patient sei „austherapiert“ und „da könne man sowieso nichts mehr machen“ haben zusätzlich Ängste, Mistrauen und Hoffnungslosigkeiten entstehen lassen, die eine weitere Chronifizierung begünstigen. Beginnende Depressionen steigern das Schmerzempfinden zusätzlich. Da den Patienten durch ihre langjährige Erkrankung das Vertrauen in ihre körperliche Leistungsfähigkeit häufig verloren gegangen ist, sollte die Therapie nach dem Erfassen eines Schmerzmodells durch angenehme Bewegungserfahrung und Körperwahrnehmungsübungen begonnen werden. So können die Patienten einen besseren Umgang mit ihren körperlichen Grenzen erlernen. Nach dem Programm sollten die persönlichen Bewegungs-, Schmerz-, Kraft-, und Belastungsgrenzen bekannt sein, damit jeder Patient auf diese Grenzen auch nach der Therapie achten kann. Als nächster Schritt muss die meist herabgesetzte allgemeine Leistungsfähigkeit über ein Ausdauertraining gesteigert werden, da mit einer steigenden generellen Fitness auch die Schmerzreizschwelle angehoben wird und Schmerzimpulse nicht mehr ganz so quälend wahrgenommen werden. Über ein intensives Kräftigungsprogramm sollten muskuläre Dysbalancen oder Schwächen beseitigt werden um, in Kombination mit einer psychischen Verhaltenstherapie, eine stabile aber flexible Wirbelsäule aus physischer und psychischer Sicht aufzubauen. Da physiotherapeutische Übungen häufig theoretisch und nicht immer sehr praxisnah sind, ist es wichtig ein Alltagtraining durchzuführen, um die erlernten Übungen in die täglichen Abläufe zu integrieren und damit dauerhaft zu festigen. Ziel der Physiotherapie bei chronischen Schmerzpatienten ist also nicht vorrangig die Beseitigung der Schmerzen, sondern die Verbesserung des Gesundheitszustandes, die Vergrößerung der Leistungsfähigkeit, die Reduktion von Ängsten und damit die Anhebung der Lebensqualität.
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